Abschluss Fotothema Monat Januar: EISKALT

Das Fotothema für den Monat Januar lautete:

EISKALT

Der Winter hat Deutschland noch immer fest im griff. Den gesamten Januar über war es EISKALT und über fehlenden Schnee kann man sich dieses Jahr auch nicht beklagen – ehr im Gegenteil. Entsprechend hoch war auch dieses mal wieder die Anzahl der Einsendungen. Auch die Vielfältigkeit ist wieder unglaublich spannend.

Ich hoffe nicht nur ich ziehe aus diesen monatlichen Fotothemen einen nutzen, sondern auch IHR!?! Aus der Kreativität anderer und deren Art ein bestimmten Thema umzusetzen, daraus lernen wir. Vielen Dank für die Teilnahme.. aber ich möchte nicht weiter drumherum reden… hier die Einsendungen:

Torsten MühlbacherBlog, Flickr, Twitter, lensartists.net

Icy

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Interview mit Manuel Mauer über sein Fotoshooting im 50er-Jahre und Film noir-Stil

Manuel Mauer ist 29 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Söhne. Er ist seit 2005 semiprofessioneller Fotograf und bietet seit Mitte 2007 seine Dienste unter Fotografie Mauer an. Seine Arbeitsgebiete fand er ziemlich schnell im Bereich Mensch, Reportage und inszenierter Fotografie. Sein Portfolio ist unter www.fotografie-mauer.de zu finden. Über seine Arbeit bloggt er regelmäßig auf www.stanley-goodspeed.com und twittert unter www.twitter.com/fotomauer. Nachfolgend ein kurzes Interview zu einem seiner aktuellen Projekte:

Fotolism.us:  Du und dein Team habt vor kurzem in Nürnberg ein Fotoshooting im 50er-Jahre und Film noir-Stil umgesetzt. Einige Ergebnisse hierzu kann man auf deinem Blog www.stanley-goodspeed.com bewundern. Kannst du kurz erklären was ein Film noir-Stil ist und wie du auf diese schöne Idee gekommen bist?

Manuel: Erstmal herzlichen Dank für das Interviewangebot und ein herzliches Hallo an alle Leser von fotolism.us.
Die Idee, ein Fotoshooting im 50er Jahre Film noir-Stil zu realisieren, trage ich seit dem Moment mit mir herum, als ich vor einigen Jahren auf die Bilder von Nikola Borissov (www.nikolaborissov.com) gestossen bin. Dieser  junge, bulgarischer Fashion-Fotograf, der mittlerweile in Milan, Italien lebt, hat vor geraumer Zeit einige Bilder zu dem besagten Thema aufgenommen, die mich visuell sehr angesprochen hatten.
Film noir ist eine Filmrichtung im Krimi/Thriller-Bereich der 50er/60er-Jahre, meist in Schwarz-Weiß gedreht. Die Charaktere darin hatten häufig dunkle Seiten, waren moralisch nicht immer einwandfrei. Diese Filme haben auch den Begriff der “Femme fatal” sehr geprägt. Sie wurden größtenteils in den Vereinigten Staaten gedreht. Ein aktueller Film, der Film noir-Elemente verwendet, ist zum Beispiel Sin City.
Ende des Jahres 2009 hat sich dann plötzlich alles zusammengefunden: bei einem Fotoauftrag für einen Kunden fand ich die passende Location, ich lernte eine Schneiderin/Stylistin kennen (www.provoque.de), die einiges an 50er Jahre-Kleidung im Fundus hat und ein wirklich talentiertes und wunderbares Model (http://www.model-kartei.de/sedcard/modell/64696/) hatte ich ebenfalls kurz vorher geshootet. Als dann noch die nette und ebenso professionelle Kamyara Kay (http://www.kamyarakay.de/) als Visagistin hinzu kam, war das Team komplett.

Fotolism.us:  Das Ambiente der gewählten Location, das passend dazu gestylte Model und die Accessoires tun natürlich ihr Übriges. Für die perfekte Inszenierung allerdings ist das richtige Licht unverzichtbar. Kannst du dazu etwas mehr verraten?

Manuel: Die Location war, wie man auch auf dem Making-Of-Video sieht, sehr dunkel. Dies passt natürlich optimal zur Stimmung eines Film noir-Shootings. Ich habe mir vor dem Fotoshooting sowohl Bilder als auch einige Filmausschnitte der Zeit angesehen und analysiert. Danach war klar: das Licht musste größtenteils hart und kontrastreich sein. 
An den dunklen Sets der Location arbeitete ich mit Systemblitzen, manuell ausgelöst durch Funkauslösern auf Lampenstativen. Zur Zeit besitze ich vier Nikon SB-25 und die Funkauslöser Elinchrom Skyport. Von diesen setzte ich zwei bis drei ein, einen für die harsche Ausleuchtung des Models, einen zweiten für die Aufhellung der Schatten über die Decke geblitzt, den letzten bei Bedarf um ein Abgrenzungslicht auf die Haare oder Objekte von schräg hinten zu bringen. Dabei bekamen die beiden Blitze von vorne orange Folien, um eine warme Lichtstimmung zu erzeugen, der hintere Blitz bewusst eine blaue Folie, um ein Gegenlicht zu erzeugen.
Die ersten Bilder aus der Serie entstanden hingegen lediglich mit natürlichem Licht an der einzigen Fensterfront der Location. Die Aufhellung erledigte ein Reflektor der Firma California Sunbounce, die Ausführung Pro silber. Alle Aufnahmen entstanden bei großer Offenblende mit einem 50mm 1.4, ein paar wenige mit einem 85mm 1.8 (dies jedoch nur zu Testzwecken des Objektives).

Fotolism.us:  Was ich besonders Klasse finde ist, dass du auch ein Making-Of-Video von diesem Shooting erstellt hast und einem das Gefühl gibst, fast schon am Set dabei zu sein. Auch von anderen Fotoshootings erstellt Du in regelmäßigen Abständen Videos (zu sehen auf YouTube unter http://www.youtube.com/user/StanleyGoodspeed). Welches Ziel verfolgst du mit diesen Videos, worin liegt hier die Motivation?

Manuel: Die ersten Videos entstanden eigentlich aus einer Schwäche von mir heraus: ich bin vergesslich und gleichzeitig Perfektionist. Für mich war es deshalb sehr wichtig, meine Lichtsetzung, das Aussehen der Location und meine Shootingweise festzuhalten. Als Nebenprodukt habe ich diese online gestellt, ich erhielt schnell viel Zuspruch zu dieser Art von Videos. Auch für meine Models war es häufig bezüglich Posing hilfreich.
Wichtig zu sagen ist, dass viele der Videos nicht entstanden wären, hätte ich nicht so enthusiastische Begleitungen bei den Fotoshootings. Allen voran seien hier Jörg, Alfred, Sean, Daniel und Jochen genannt. Danke Euch.
Mit dem Making-Of-Video des Film noir-Shootings bin ich diesmal zum ersten Mal bewusst vor die Kamera getreten, um auch Dinge zu erklären. Dies habe ich auf meiner Agenda für 2010 stehen, um viele Fragen, die bei mir eintreffen, im vornherein zu beantworten. Wie sich das entwickelt wird sich zeigen, fügt dies doch eine zusätzliche Dimension den eh schon aufwendigen Shootings hinzu. Auch wirft das neue technische Herausforderungen auf, wie eine dringend bessere Tonaufnahme und eine stärkke Dauerausleuchtung der Settings. Hier dürft Ihr gespannt sein, ich werden sehe, was ich hier realisieren kann.

Fotolism.us: Und zum Abschluss natürlich noch sein Making-Of-Video dieses Tages:

[youtube MJKXVH8JPhg]

Vielen Dank Manuel, für dieses Interview und deinem Video, was uns ermöglicht, etwas hinter die Kulissen eines aufwendig geplanten und gut organisierten Shootings zu blicken!

Lensartists.net – Fotokünstler stellen sich vor, auch du

Torsten (www.clickpix.at) hatte mich vergangene Woche mit seinem neuem Webprojekt überrascht. Über die Plattform www.lensartists.net bietet er jedem der mit seinen Linsen jongliert die Möglichkeit, sich selbst und seine Bilder vorzustellen.

Das mit dem jonglieren ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen. Viel mehr ist jeder von uns Hobby-/Semiprofi-/Profifotografen angesprochen, an diesem Projekt teil zu nehmen, um eine schöne Übersicht eifriger Fotoartisten entstehen zu lassen!

Wie wird man ein Lensartist? Ganz einfach… schreibt ein paar Sätze über euch selbst, vorzugsweise auf Englisch (das Projekt ist international angesiedelt) und hängt 10 eurer persönlichen Lieblingsbilder hinzu. Dies sendet ihr an die E-Mail-Adresse, die neben weiteren Details zu diesem Projekt auf www.lensartists.net zu finden ist.

Freue mich, euch und eure Bilder über Torstens www.lensartists.net kennenzulernen! :-)

Die kommerzielle Verwendung eines Fotos – der Umgang mit Anfragen

Wir fotografieren. Wir freuen uns über die schönen Fotos die wir entstehen lassen. Wir zeigen stolz unsere Ergebnisse unseren Freunden. Wir stellen die Bilder online und präsentieren diese sogleich der gesamten Welt!

Irgendwann kommt der Tag, da findet man eine E-Mail in seinem Postfach “Interesse an eines Ihrer Bilder zum Kauf“. Unweigerlich führt solch ein Betreff zu einem guten Gefühl im Bauch und Dollarzeichen in den Augen. Neugierig öffnet man diese E-Mail und ist gespannt, um wem oder was es sich handelt und welches Bild das Interesse geweckt hat…
Sie haben auf der Internetseite von x damals Bilder von y gezeigt. Dieses Ereignis findet dieses Jahr wieder statt und wir würden gerne hierzu in einem Kundenmagazin darüber berichten. Unser Kunde findet Ihr Foto z sehr ansprechend. Können Sie uns dieses Foto zur Verfügung stellen? Was verlangen Sie dafür?

Kurz nachgedacht, durchforstete ich meine Bookmarks nach einer bestimmten Internetseite. Der Foto-Honorarrechner hilft einem, den wirtschaftlichen Wert eines Fotos grob zu ermitteln und ich staunte nicht schlecht… Nachdem ich die Auflage, die Bildgröße und den Verwendungszweck ermittelt hatte, speiste ich diese Daten in diesen Rechner ein und erhielt das empfohlene Honorar von satten 95 Euro.

Ajo, dachte ich mir… zu verlieren habe ich ja nichts… ich verlange jetzt einfach mal pauschale 100 Euro für dieses Bild. 2 Tage später erhielt ich eine Antwort – scheinbar etwas zu hoch gegriffen, der Kunde hat sich dann letztendlich doch für ein anderes Foto entschieden. Oke! :-)

Weitere Anfragen verliefen ähnlich ergebnislos.

Anfang Dezember fand ich wieder eine E-Mail dieser Art in meinem Postfach. Philipp ist über Google auf meinen Blogeintrag “Nürnberg bei Nacht und Schnee” gelandet und hat genau das Bild gefunden, was er für eine Weihnachtskarte eines Nürnberger Hotels suchte. Höflich fragte er nach den Nutzungsbedingungen und der Gebühr dieses Fotos…

Auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen und entsprechenden Umständen hatte ich keine Lust mehr die Grenzen weiter auszutesten. Spontan bot ich ihm das Original-File an, mit der Bedingung “Namensnennung” und dass ich gerne das Ergebnis sehen möchte. Oh Wunder, er nahm das Angebot dankend an. ;-)

Vergangenen Montag traf ich mich mit Philipp (http://philippkaluza.de). Wir quatschten über dies und das. Er erzählte ein wenig über seine Arbeit als Diplom-Designer und ich etwas über die Fotografie. Insgesamt sehr aufschlussreich und nett. Worauf ich hinaus wollte… er hatte natürlich ein Exemplar der Weihnachtskarte mit dabei die er mir überreichte:

Irgendwie ist es ein gutes Gefühl, ein Produkt in der Hand zu halten, welches eine frohe Botschaft an viele Menschen vermittelte, gepaart mit dem Wissen “Yeah, das Foto da, das ist von mir!” und man sich selbst auf die Schulter klopft. ;-)

Interessanterweise arbeitet Philipp für eine kleine Agentur die auch öfters mal einen Fotografen sucht… vielleicht springt da doch mal der eine oder andere kleinere Auftrag für mich raus? Ich würde mich auf jeden Fall freuen..

Hast du auch schon einmal eine Anfrage dieser Art erhalten oder sogar schon ein Bild über diesen Wege verkauft? Muss man dem professionellen Fotografen gegenüber ein schlechtes Gewissen haben, wenn man ein Foto für einen kommerziellen Zweck unentgeldlich zur Verfügung stellt?

Ich entdecke die Makrofotografie oder Eiszapfen mal anders

An einem unserer Fenster wachsen munter vor sich hin ein paar Eiszapfen…

Zusammen mit dem Sonnenaufgang ergab sich ein wundervolles Zusammenspiel von Farben und Kontrast. Ideal um einmal die Makrofähigkeit meines Makros unter beweis zu stellen. Das Ganze Freihand und natürlich habe ich ziemlich lange gebraucht, zu merken, dass der IS gar nicht aktiviert war. Auch musste ich lernen, dass der Autofocus in diesen Dimensionen, vor allem wenn man nicht still hält, nicht wirklich behilflich ist. ;-)

So probierte ich mein Glück, öffnete das total verschmutze Fenster und ging etwas näher an die Eiszapfen ran… das geniale, durch die warme Zimmerluft fingen die Dinger ziemlich fix das tauen an und tropften munter vor sich hin, so dass meine Intention darin bestand, diese Tropfen noch in mein Bild mit einzubauen. Mit der Sonne im Hintergrund,…

Ich bin vom Ergebnis sehr fasziniert und Ihr?!