Mit einem Fisheye durch die Altstadt Nürnbergs

Kürzlich fiel mir wieder mein 8 mm Walimex Fish-Eye Objektiv in die Hände und da ich bislang erst sehr wenig damit fotografiert hatte, nutzte ich das sommerliche Wetter für einen kleinen Fisheye-Walk durch die Altstadt Nürnbergs.

Mit einem Fisheye zu fotografieren, das ist eine Welt für sich. Für viele ist das nur ein Spaßobjektiv, da man durch die starke Verzerrung lustige Portraits ala Photobooth knipsen kann, wenige andere nutzen aber gerade diesen starken Weitwinkel um äußerst kreative und geniale Aufnahmen zu erstellen, Aufnahmen, mit dem sogenannten WOW-Effekt (An dieser Stelle verweise ich gerne auf die Reihe Montagsfisch vom Blognachbar Claus!)

Ehrlich gesagt, ich tue mir auch äußerst schwer, bei einem Fisheye den richtigen Blickwinkel zu finden. Bei einem 50mm Objektiv kann sich jeder, der etwas in Übung ist, vorstellen, wie das Motiv als Foto wirkt. Bei einem 8mm Fisheye dagegen sieht die Sache schon ganz anders aus. Die reale Wahrnehmung und der Blick durch den Sucher weichen so stark von einander ab, dass ich mich häufig dabei ertappe, wie ich mit der Kamera am Auge verzweifelt auf und ab laufe, in die Knie gehe und mich in allen Richtungen wende, nur um einen möglichen Bildausschnitt zu finden. Der Bildaufbau ist gerade bei einem Fisheye-Bild das A und O, nur fällt es einem noch viel schwerer, da das Bild, das im Kopf entstanden war, nichts mit dem Bild zu tun hatte, was letztendlich die Kamera ausspuckt.

Klar, im laufe der Zeit gelingt einem auch das immer besser. Dann sieht man Motive wo man sich denkt, “hey, das wäre ein starkes Fisheye-Bild”. Mit der wachsenden Erfahrung entwickelt man dann von ganz alleine ein gewisses Auge hierfür.

Wie bei meinem ersten Beispiel… Berghoch ein Gebäude zu fotografieren. Solch ein Motiv geht schon mit einem Weitwinkel schief, da man die stürzenden Linien nicht mehr unter Kontrolle bringt…

erst wenn man das Bild nachträglich entzerrt, ausgiebig zuschneidet und für die Bilddynamik schrägstellt, kann man vielleicht noch etwas reißen…

aber so wirklich gefällt mir das Ergebnis dann doch nicht.

Besser ist es mir meiner Meinung nach bei nachfolgenden Bilder gelungen die Szenerie mit einem Fisheye einzufangen. Dadurch, dass ich jeweils einen Vordergrund (Rahmen) mit einbringen konnte, entwickelt sich das Bild schon von ganz alleine zu einem kleinen Hingucker:

Meinen vollen Stolz jedoch verdient nachfolgendes Bild..

Runde Objekte, Kreise, Kugeln etc., sei es in der Architektur oder ein Riesenrad, eignen sich für Fisheye-Aufnahmen schlicht und einfach am Besten, da man auf keine stürzenden Linien acht geben muss.

Soweit mein kleiner Fisheye-Ausflug durch Nürnberg. :)