Rückblick Praxis Pur – der Lichtworkshop von Daniel Kotzsch

Kurz vor Weihnachten besuchte ich den Workshop Praxis Pur von Daniel Kotzsch in dessen neuem Fotostudio in Fürth. Dies war für mich etwas ganz besonderes, weil,…

  • ich habe noch nie in einem Fotostudio mit professionellem Licht fotografiert
  • ich hatte noch nie ein erfahrenes Model fotografiert
  • ich hatte noch nie einen Fotografiekurs oder -workshop besucht.

Daniels neues Studio bietet alles was man zum Fotografieren braucht. Viel Platz, verschiedene Hintergründe und die unterschiedlichsten Studioblitze/Lichter/Lampen/Reflektoren. Außerdem merkt man sehr schnell, Daniel beherrscht sein Handwerk bis ins Detail. In seiner lockeren netten Art erklärte er uns verschiedenste Lichtsetups. Angefangen von einer einzelnen Softbox inkl. Reflector Panel, über einen Beauty Dish, bis hin zu komplexen Aufbauten mit Hairlight, Backgroundlight, und und und… Dank der iphone-App “Strobox” konnte ich diese zu Hause noch einmal nach bauen. ;)

Der Ablauf sah folgendermaßen aus… Daniel baute ein Setup auf, erklärte warum er welches Licht wie setzt und welchen Effekt er dadurch erzielt. Ganz nebenbei gab er viele interessante und wichtige Tipps. Anschließend durfte jeder Teilnehmer nacheinander vom bezaubernden Model und vom Aufbau mehrere Fotos erstellen. Somit hatte man sofort einen direkten Vergleich zwischen den unterschiedlichen Lichtkonstellationen und deren Wirkung. Für mich war es sehr faszinierend, wie unterschiedlich die Ergebnisse letztendlich ausfielen.

Ebenfalls richtig Spass machte es, das Model, die Mia zu fotografieren. Ich war viel zu sehr vom Licht und dem drum herum abgelenkt, als dass ich ihr noch irgendwelche sinnige Anweisungen hätte geben können – dies erledigte Sie zum Glück selbst und das richtig perfekt! ;)

Mein Fazit zu diesem Lichtworkshop fällt sehr positiv aus. Daniel weiß wovon er spricht und vermittelt in kurzer Zeit richtig viel Wissen. Sein neues Studio lässt keine Wünsche offen. Ich kann seine Workshops, obwohl ich bisher nur den einen kenne, mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Im Januar veranstaltet der Daniel wieder einige Workshops… spontane Anmeldung ist Pflicht, da die Teilnehmerzahl sehr begrenzt ist. Weitere Details könnt ihr hierzu auf seiner Internetseite www.mieteinstudio.de entnehmen unter Workshops. Bei “Bildgestaltung mit Philipp Moll” habe ich mich bereits angemeldet! :-)

Wie findet ihr die Bilder? Freue mich natürlich über Kommentare! :-)

Viele Grüße
Olli

Tabletop Fotografie – Fotografiert wird was auf den Tisch kommt!

Ausgehend vom DSLR-Forum treffen sich einmal im Monat fotobegeisterte aus Nürnberg und Umgebung. In einer lockeren Runde von ungefähr 15 Mann (Frauenquote ist da leider bei null) wird über Bilder diskutiert, sich über die Technik ausgetauscht, aber auch in unregelmässigen Abständen Workshops abgehalten.

Vergangenen Mittwoch gab es wieder einen Workshop. Das Thema, das Claus vorstellte, war “Tabletop Fotografie – Fotografiert wird was auf den Tisch komm”. Freundlicherweise stellte mir Claus seine Präsentation und die Ergebnisse des Abends zur Verfügung, so dass dieser Artikel entstehen konnte.

Was ist Tabletop Fotografie?

  • Tabletop übersetzt aus dem englischen bedeutet Tischplatte, sprich Tischfotografie
  • Bezeichnung für einen Sonderfall der Stillleben-Fotografie
  • Gegenstände werden im einfachsten Fall auf einer Tischplatte, im semi-/professionellen Bereich auf speziellen Aufnahmetischen angeordnet
  • Neutrale Hintergründe (reinweiße, halbtransparente oder einfarbige)
  • Aufwändige Beleuchtungsvorrichtungen zur schattenfreien oder akzentuierten Ausleuchtung der Objekte
  • Die Tabletop-Fotografie spielt von jeher eine herausragende Rolle in der Produktfotografie und somit in der Werbung im weitesten Sinne

Was braucht man hierzu?

Im Wesentlichen gilt es das aufzunehmende Objekt in einer Hohlkehle zu platzieren, um eine störende Kante zu vermeiden.

  • Eine Hohlkehle ist die negative Ausrundung einer Kante.
  • In der Fotografie wird eine Hohlkehle verwendet, um Freisteller-Aufnahmen anzufertigen.
  • Der Hintergrund wird dabei rund geformt, so dass ein nahtloser Übergang von der Wand zum Boden möglich ist.
  • Störende Raumlinien werden dadurch vermieden.

Hierzu genügen einfachste Vorrichtungen, wie zum Beispiel ein gebogenes Blatt Papier, welches irgendwie befestigt wird: aus einem Tutorial von Elmar Baumann oder in größeren Maßstäben, wie dieses Bild zeigt: Aufnahme eines VW-Käfers in einer Halle (Quelle des Bildes, die Z23 Mietstudios in München-Garching).

Claus hatte für seinen Workshop etwas sehr praktisches dabei und zwar ein gesamtes Tabletop-Mini-Fotostudio in einem handlichen Koffer. Dieses “t&d proclick Mini-Fotostudio” beinhaltet alles, was man für diese Art von Fotografie benötigt (4 Tageslichtleuchten, 4 lichtkonzentrierende Reflektionsklappen, 20 verschiedenfarbige Hintergründe, eine Lightbox, eine Acrylplatte, ein Unterlichtsystem,…).

Ziemlich schnell hatte Claus dieses Mini-Studio aufgebaut und wir waren bereit für das erste Demo-Foto – eine Rakete, mit dem Ziel der Minimierung von starken Schlagschatten.

Rote Rakete, blauer einfarbiger Hintergrund, passende Beleuchtung – der Aufbau sah folgendermaßen aus:

tabletop - Rakete

Dank der Software konnte man die Veränderungen der Lichteinwirkung sofort vergleichen:

tabletop Rakete

Und hier ist das Ergebnis:

Die Rakete

Schon sehr beeindruckend das Ganze!

_
Im zweiten Experiment zeigt uns Claus an hand eines Schachbretts, wie ein schwebender Effekt erzeugt werden kann.

Ein Schachbrett wird dabei in den Koffer gelegt, eine durchsichtige Acrylplatte deckte das Ganze ab und eine Figur wird entsprechend auf dieser Fläche platziert. Dies sah folgendermaßen aus:

Schwebender Effekt

Dank der Software konnte schnell verglichen werde, wie sich verschiedene Blendenstufen auf das Objekt auswirkten:

schwebender Effekt

Und hier ist das Ergebnis dazu:

springer

_
Im letzten Experiment war das Ziel von Claus, eine stark glänzende Armbanduhr mit Hilfe einer horizontale Ebenenbeleuchtung Reflexionsarm abzulichten.

Hier wurde die Uhr auch von unten beleuchtet – dies sah folgendermaßen aus:

Die Uhr

Mit Hilfe der Software wurden einzelne Bilder verglichen und geprüft, wie stark die Reflexion bei unterschiedlichen Lichtsituationen ist:

vergleich Uhr

Und hier ist das Ergebnis dazu:

Die Armbanduhr

_
Zum Einsatz kam eine Canon 40D mit einem Sigma 150mm F2,8 EX DG APO HSM IF MAKRO. Ein PC mit der Canon Digital Photo Professional Software und das t&d-proclick Mini-Fotostudio.

Leider kenne ich Claus noch nicht so gut, als dass ich viel über Ihn schreiben könnte. Seine Bilder sagen aber mehr aus als tausend Worte – man sieht einfach, dass er Spass am fotografieren hat. Auf seiner Seite www.fuerth-bay.de und auf seinem Fotocommunity-Profil könnt ihr weitere seiner Werke bestaunen.

Auch wenn es für mich persönlich reizlos ist, Objekte in dieser Form abzulichten hat es Claus mit dem Workshop geschafft, bei mir ein starkes Interesse zu erwecken. Ob und wann ich mir jetzt so einen praktischen Koffer anschaffen werde, kann ich noch nicht sage – mal abwarten. :D