Elektronischer Bilderrahmen von Kodak mit WLAN-Unterstützung – meine Erfahrung

Vor einiger Zeit saßen wir beisammen und überlegten uns ein Geburtstagsgeschenk für unsere Eltern. Jedes Jahr ein schwieriges Thema – jeder kennt es. :)

Dieses Jahr kam mir die Idee, ein elektronischer Bilderrahmen wäre was tolles, aber kein gewöhnlicher, sondern einer der von sich aus Bilder aus dem Internet nachläd. Warum? Weil die Kinder alle aus dem Haus sind, wir unsere Eltern nicht jede Woche sehen und es so eine schöne möglichkeit ist, einfach und ohne viel Aufwand Bilder von uns zu zeigen.

Der Besuch beim Saturn war ernüchternd, “Mit WLAN-Unterstützung? Ne gibt’et nicht…”. Darf doch nicht sein, dacht ich mir. Nach einer längeren Internet-Recherche stieß ich dann auf die elektronischen Bilderrahmen von Kodak. Sehen schick aus und es gibt Modelle mit Wlan-Unterstützung. Klasse! Somit haben wir uns für den Kodak EasyShare W820 entschieden:

kodak_w820

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Technische Details:

  • 8″ Zoll großes 16:9 Display mit einer Auflösung von 800×480 Pixel (gibt es auch mit 10″)
  • 512 MB integrierter Speicher
  • große Unterstützung von Multimediaformate, wie JPEG, MOV, AVI, MPEG1, MPEG4 und MP3
  • große Unterstützung gängiger Medien, wie CF, MS, MD, MMC, SD, SDHC und USB-Festplatte/-Stick
  • integriertes WLAN, Standard 802.11b/g
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    Besonderheiten

    Am unteren und am rechten Rand sind Berührungspunkte eingefasst (leuchten bei Berührung), worüber man alle Menüpunkte der Software des elektronischen Bilderrahmens bequem und schnell steuern kann. Anfangs etwas ungewohnt, man neigt dazu auf das Bild zu tippen, ist aber leider kein Touchpad, aber man findet sich schnell zurecht.

    Mit Hilfe der mitgelieferten Software lässt sich dieser Rahmen auch bequem über einen Windows-PC steuern und konfigurieren. MacOSX wird leider nicht unterstützt. Entweder per USB-Kabel verbunden oder, sofern das WLAN eingerichtet ist, automagisch über Wireless. Sehr schlau. Der Funktionsumfang ist gewaltig, war zu beginn etwas überfordert – man muss sich hierfür etwas Zeit geben.

    Ich versuche mal zusammenzufassen, was das alles kann:

  • Der schnellste und einfachste Weg Bilder anzeigen zu lassen ist, USB-Stick ran oder Speicherkarte rein, kurz warten und schon werden die Bilder des Mediums dargestellt – die Reihenfolge, Art und etc. lässt sich alles definieren.
  • Man kann über den Bilderrahmen selbst sogar Bilder von einem Medium auf den internen Speicher kopieren – selbsterklärend. Bilder werden automatisch auf die geringe Auflösung herunterskaliert, so dass auch wirklich 4000 Bilder Platz auf die 512 MB finden
  • Die Software erkennt automatisch, wenn ein WLAN-fähiger Bilderrahmen sich im LAN befindet bzw. ob einer per USB-Kabel verbunden ist – alle Einstellung am Gerät lassen sich auch über diese Software regeln – Bilder und Video-Übertragung geht fix und einfach.
  • Webfunktionalität – sobald der Bilderrahmen im WLAN ist und somit einen Zugang ins Internet hat, so steht ihm die ganze Welt offen. Über die Webseite ‘www.framechannel.com’ kann man seinen Bilderrahmen registrieren und Channels jeglicher Art definieren. Wetter, Nachrichten, Kalendar, Finanzen… dem sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich werden auch eigene RSS-Feeds unterstützt.
  • Webfunktionalität 2.0 – Neben Text unterstützt EasyShare natürlich auch die Darstellung der Inhalte von verschiedensten Web 2.0-Diensten, wie Facebook, Flickr, Picasa, SmugSmug,… welche sich einfach und schnell aktivieren und integrieren lassen.
  • es lässt sich eine E-Mail-Adresse definieren – schickt man dort Bilder hin, landen diese über die Framechannel-Geschichte auch auf dem Bilderrahmen (konnte es noch nicht testen)
  • Wir Ihr merkt, nach 4 Stunden “testen” raucht mir schon gewaltig der Kopf. Das Teil ist ein Multifunktionstalent. :-)

    Was mir bisher nicht so gut gefällt:

  • Obwohl “Deutsch” als Sprache definiert ist, sind manche Anzeigen auf Englisch, zum Beispiel das Wetter
  • Es werden zum Beispiel keine Flickr-Gruppen unterstützt – liegt das an Flickr?
  • Das beiliegende Handbuch ist zwar dick, aber da in 11 Sprachen doch sehr knapp
  • Software kann nur mit Windows – keine Linux und MacosX-Unterstützung
  • Durch die Steuerung über Berührungssensoren ist die Eingabe von längeren Texte (z.b. WLAN-Key) sehr mühseelig – dies ist aber zum Glück auch über den PC möglich
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    Mein Anwendungsbeispiel:
    Mein Ziel ist, dass wir Geschwister an einer zentralen Stelle Bilder hochladen können und der elektronische Bilderrahmen diese automatisch läd. So können meine Eltern ohne zutun bequem immer die schönsten Bilder von ihren Enkelkinder betrachten.

    Wie habe ich das gelöst? Ganz einfach… ich habe meinem Bilderrahmen einen eigenen Flickr-Account verpasst. Wir Geschwister kontaktieren diesen und das intelligente Teil gibt dann automagisch alle Bilder seiner Kontakte wieder. Die Flickr-Unterstützung ist gewaltig – wie und ob das dann im ‘Produktivbetrieb’ funktioniert wie ich es mir vorstelle ist im moment noch offen. Warten wir mal ab. :-)

    Ein weiteres Anwendungsbeispiel:

    Anstatt Bilder entwickeln zu lassen und seinen Freunden und Bekannten diese zu zeigen, kann man nun einfach und schnell Bilder auf den Rahmen laden und darüber zeigen – man braucht nur Strom. *Schöne neue Welt! :(

    Fazit:

    So ein kleiner einfacher elektronischer Bilderrahmen kann sich zu einem richtigen Technikmonster entwickeln. Mit der WLAN-Funktionalität steht einem die Welt offen. Man braucht etwas Zeit um durchzusteigen, aber dann macht es doch sehr viel Spass und ist eine prima Geschenkidee. Auch die Bildqualität ist spitze. Ich hoffe nur, meinen Eltern gefällt dieses Geschenk! ;-)

    @Kodak, tolles Produkt – bitte entwickelt noch etwas weiter, falls euch dieser Artikel etwas Wert ist, meine Adresse findet ihr im Impressum. *hihi =)