Interview mit Manuel Mauer über sein Fotoshooting im 50er-Jahre und Film noir-Stil

Manuel Mauer ist 29 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Söhne. Er ist seit 2005 semiprofessioneller Fotograf und bietet seit Mitte 2007 seine Dienste unter Fotografie Mauer an. Seine Arbeitsgebiete fand er ziemlich schnell im Bereich Mensch, Reportage und inszenierter Fotografie. Sein Portfolio ist unter www.fotografie-mauer.de zu finden. Über seine Arbeit bloggt er regelmäßig auf www.stanley-goodspeed.com und twittert unter www.twitter.com/fotomauer. Nachfolgend ein kurzes Interview zu einem seiner aktuellen Projekte:

Fotolism.us:  Du und dein Team habt vor kurzem in Nürnberg ein Fotoshooting im 50er-Jahre und Film noir-Stil umgesetzt. Einige Ergebnisse hierzu kann man auf deinem Blog www.stanley-goodspeed.com bewundern. Kannst du kurz erklären was ein Film noir-Stil ist und wie du auf diese schöne Idee gekommen bist?

Manuel: Erstmal herzlichen Dank für das Interviewangebot und ein herzliches Hallo an alle Leser von fotolism.us.
Die Idee, ein Fotoshooting im 50er Jahre Film noir-Stil zu realisieren, trage ich seit dem Moment mit mir herum, als ich vor einigen Jahren auf die Bilder von Nikola Borissov (www.nikolaborissov.com) gestossen bin. Dieser  junge, bulgarischer Fashion-Fotograf, der mittlerweile in Milan, Italien lebt, hat vor geraumer Zeit einige Bilder zu dem besagten Thema aufgenommen, die mich visuell sehr angesprochen hatten.
Film noir ist eine Filmrichtung im Krimi/Thriller-Bereich der 50er/60er-Jahre, meist in Schwarz-Weiß gedreht. Die Charaktere darin hatten häufig dunkle Seiten, waren moralisch nicht immer einwandfrei. Diese Filme haben auch den Begriff der “Femme fatal” sehr geprägt. Sie wurden größtenteils in den Vereinigten Staaten gedreht. Ein aktueller Film, der Film noir-Elemente verwendet, ist zum Beispiel Sin City.
Ende des Jahres 2009 hat sich dann plötzlich alles zusammengefunden: bei einem Fotoauftrag für einen Kunden fand ich die passende Location, ich lernte eine Schneiderin/Stylistin kennen (www.provoque.de), die einiges an 50er Jahre-Kleidung im Fundus hat und ein wirklich talentiertes und wunderbares Model (http://www.model-kartei.de/sedcard/modell/64696/) hatte ich ebenfalls kurz vorher geshootet. Als dann noch die nette und ebenso professionelle Kamyara Kay (http://www.kamyarakay.de/) als Visagistin hinzu kam, war das Team komplett.

Fotolism.us:  Das Ambiente der gewählten Location, das passend dazu gestylte Model und die Accessoires tun natürlich ihr Übriges. Für die perfekte Inszenierung allerdings ist das richtige Licht unverzichtbar. Kannst du dazu etwas mehr verraten?

Manuel: Die Location war, wie man auch auf dem Making-Of-Video sieht, sehr dunkel. Dies passt natürlich optimal zur Stimmung eines Film noir-Shootings. Ich habe mir vor dem Fotoshooting sowohl Bilder als auch einige Filmausschnitte der Zeit angesehen und analysiert. Danach war klar: das Licht musste größtenteils hart und kontrastreich sein. 
An den dunklen Sets der Location arbeitete ich mit Systemblitzen, manuell ausgelöst durch Funkauslösern auf Lampenstativen. Zur Zeit besitze ich vier Nikon SB-25 und die Funkauslöser Elinchrom Skyport. Von diesen setzte ich zwei bis drei ein, einen für die harsche Ausleuchtung des Models, einen zweiten für die Aufhellung der Schatten über die Decke geblitzt, den letzten bei Bedarf um ein Abgrenzungslicht auf die Haare oder Objekte von schräg hinten zu bringen. Dabei bekamen die beiden Blitze von vorne orange Folien, um eine warme Lichtstimmung zu erzeugen, der hintere Blitz bewusst eine blaue Folie, um ein Gegenlicht zu erzeugen.
Die ersten Bilder aus der Serie entstanden hingegen lediglich mit natürlichem Licht an der einzigen Fensterfront der Location. Die Aufhellung erledigte ein Reflektor der Firma California Sunbounce, die Ausführung Pro silber. Alle Aufnahmen entstanden bei großer Offenblende mit einem 50mm 1.4, ein paar wenige mit einem 85mm 1.8 (dies jedoch nur zu Testzwecken des Objektives).

Fotolism.us:  Was ich besonders Klasse finde ist, dass du auch ein Making-Of-Video von diesem Shooting erstellt hast und einem das Gefühl gibst, fast schon am Set dabei zu sein. Auch von anderen Fotoshootings erstellt Du in regelmäßigen Abständen Videos (zu sehen auf YouTube unter http://www.youtube.com/user/StanleyGoodspeed). Welches Ziel verfolgst du mit diesen Videos, worin liegt hier die Motivation?

Manuel: Die ersten Videos entstanden eigentlich aus einer Schwäche von mir heraus: ich bin vergesslich und gleichzeitig Perfektionist. Für mich war es deshalb sehr wichtig, meine Lichtsetzung, das Aussehen der Location und meine Shootingweise festzuhalten. Als Nebenprodukt habe ich diese online gestellt, ich erhielt schnell viel Zuspruch zu dieser Art von Videos. Auch für meine Models war es häufig bezüglich Posing hilfreich.
Wichtig zu sagen ist, dass viele der Videos nicht entstanden wären, hätte ich nicht so enthusiastische Begleitungen bei den Fotoshootings. Allen voran seien hier Jörg, Alfred, Sean, Daniel und Jochen genannt. Danke Euch.
Mit dem Making-Of-Video des Film noir-Shootings bin ich diesmal zum ersten Mal bewusst vor die Kamera getreten, um auch Dinge zu erklären. Dies habe ich auf meiner Agenda für 2010 stehen, um viele Fragen, die bei mir eintreffen, im vornherein zu beantworten. Wie sich das entwickelt wird sich zeigen, fügt dies doch eine zusätzliche Dimension den eh schon aufwendigen Shootings hinzu. Auch wirft das neue technische Herausforderungen auf, wie eine dringend bessere Tonaufnahme und eine stärkke Dauerausleuchtung der Settings. Hier dürft Ihr gespannt sein, ich werden sehe, was ich hier realisieren kann.

Fotolism.us: Und zum Abschluss natürlich noch sein Making-Of-Video dieses Tages:

[youtube MJKXVH8JPhg]

Vielen Dank Manuel, für dieses Interview und deinem Video, was uns ermöglicht, etwas hinter die Kulissen eines aufwendig geplanten und gut organisierten Shootings zu blicken!

Rückblick Praxis Pur – der Lichtworkshop von Daniel Kotzsch

Kurz vor Weihnachten besuchte ich den Workshop Praxis Pur von Daniel Kotzsch in dessen neuem Fotostudio in Fürth. Dies war für mich etwas ganz besonderes, weil,…

  • ich habe noch nie in einem Fotostudio mit professionellem Licht fotografiert
  • ich hatte noch nie ein erfahrenes Model fotografiert
  • ich hatte noch nie einen Fotografiekurs oder -workshop besucht.

Daniels neues Studio bietet alles was man zum Fotografieren braucht. Viel Platz, verschiedene Hintergründe und die unterschiedlichsten Studioblitze/Lichter/Lampen/Reflektoren. Außerdem merkt man sehr schnell, Daniel beherrscht sein Handwerk bis ins Detail. In seiner lockeren netten Art erklärte er uns verschiedenste Lichtsetups. Angefangen von einer einzelnen Softbox inkl. Reflector Panel, über einen Beauty Dish, bis hin zu komplexen Aufbauten mit Hairlight, Backgroundlight, und und und… Dank der iphone-App “Strobox” konnte ich diese zu Hause noch einmal nach bauen. ;)

Der Ablauf sah folgendermaßen aus… Daniel baute ein Setup auf, erklärte warum er welches Licht wie setzt und welchen Effekt er dadurch erzielt. Ganz nebenbei gab er viele interessante und wichtige Tipps. Anschließend durfte jeder Teilnehmer nacheinander vom bezaubernden Model und vom Aufbau mehrere Fotos erstellen. Somit hatte man sofort einen direkten Vergleich zwischen den unterschiedlichen Lichtkonstellationen und deren Wirkung. Für mich war es sehr faszinierend, wie unterschiedlich die Ergebnisse letztendlich ausfielen.

Ebenfalls richtig Spass machte es, das Model, die Mia zu fotografieren. Ich war viel zu sehr vom Licht und dem drum herum abgelenkt, als dass ich ihr noch irgendwelche sinnige Anweisungen hätte geben können – dies erledigte Sie zum Glück selbst und das richtig perfekt! ;)

Mein Fazit zu diesem Lichtworkshop fällt sehr positiv aus. Daniel weiß wovon er spricht und vermittelt in kurzer Zeit richtig viel Wissen. Sein neues Studio lässt keine Wünsche offen. Ich kann seine Workshops, obwohl ich bisher nur den einen kenne, mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Im Januar veranstaltet der Daniel wieder einige Workshops… spontane Anmeldung ist Pflicht, da die Teilnehmerzahl sehr begrenzt ist. Weitere Details könnt ihr hierzu auf seiner Internetseite www.mieteinstudio.de entnehmen unter Workshops. Bei “Bildgestaltung mit Philipp Moll” habe ich mich bereits angemeldet! :-)

Wie findet ihr die Bilder? Freue mich natürlich über Kommentare! :-)

Viele Grüße
Olli

Fotos von Nürnberg bei Nacht und Schnee zur Weihnachtszeit

Ausgerüstet mit meiner Kamera und einem Stativ zog ich gestern Abend durch die historische Altstadt von Nürnberg, um, wie letztes Jahr schon (Nürnberg bei Nacht und Schnee), Fotos bei Nacht und Schnee zu machen.

Über das Wochenende hatte es ja richtig geschneit und gestern hatte es auch keine -20 Grad mehr, somit wagte ich mich mit meiner Erkältung nach draußen und lief meine Lieblingsroute an der Pegnitz entlang. Zum Abschluss besuchte ich noch kurz den weltberühmten Nürnberger Christkindlsmarkt, um auch da ein paar Eindrücke einzufangen.

Sprich, dies ist einfach nur ein kleiner Beitrag zur Vorweihnachtszeit! :)

Besuch des Atomschutzbunkers in der Krebsgasse in Nürnberg

Aus Anlass des 20. Jahrestags des Mauerfalls hat für 6 Tage der Krebsbunker in der Krebgasse geöffnet (nur noch bis Montag!!). Am gestrigen Samstag nahm ich an einer einstündigen Führung teil und fand es sehr spannend. Dabei hatte ich auch viel Gelegenheit zu fotografieren, da unsere Gruppe sehr klein war. Weitere Informationen hierzu siehe nn-online.de.

Nachfolgend eine kleine Auswahl meiner Bilder aus diesem Bunker:

Viele Grüße,

Olli

Nürnberger Foto- und Filmbörse 2009

Vergangenes Jahr bin ich zufällig auf dieser Fotobörse gelandet (ich berichtete) – eigentlich waren wir auf den Weg in die Fränkische Schweiz um zu Wandern als wir durch ein kleines Schildchen auf diesen speziellen Flohmarkt aufmerksam wurden. Neugierig liefen wir von Tisch zu Tisch… gekauft hatte ich zwar nichts, fand es aber dennoch ziemlich spannend. Aus diesem Grund wollen wir dieses Jahr auch wieder hin.

Die Fotobörse findet statt am 13. September von 10 bis 15:30 Uhr im Rathaus/Bürgersaal in Heroldsberg. Weitere Details kann man von deren Webseite www.fotoboerse-nuernberg.de entnehmen.

Hombertho ist, wie er selbst schon auf seinem Blog schrieb, ebenfalls mit dabei… Crosa wahrscheinlich auch? Wer von Nürnberg noch? :)

Vielleicht bis demnächst,

Olli