High-Key und Low-Key in der Fotografie

Beim vergangenen DSLR-Forum-Stammtisch-Treffen hier in Nürnberg hatten wie immer alle Gäste die Gelegenheit besondere Bild oder Problemfotos vorzustellen. Ich mag dieses miteinander, es ist einfach schöner und effektiver als die sinnlosen Kommentare zu seinen Bilder im Web zu lesen und irgendwie ist dieser Stammtisch und das Treffen mit ‘gleichgesinnten’ der einzige Grund, weshalb ich beim dslr-forum.de angemeldet bin.  :)

Worauf ich hinaus möchte, unser Blog-Nachbar Mahom hatte ein Bild vorgestellt, was mich besonders interessierte. Ein Portrait von einer jungen Dame, aber kein gewöhnliches, sondern eine sogenannten High-Key-Aufnahme.

Dass es diese Art von Bilder gibt, und dass diese Art einen ganz besonderen Reiz haben, das steht völlig außer Frage. Dass diese Technik einen Namen hat, das war mir neu.  :)

Wieder zu Hause versuchte ich erst einmal darüber zu lesen und weitere Bilder zu finden – die meisten Fotos die ich in Flickr fand haben mich nicht so sehr überzeugt. Der nächste Schritt war dann, es selbst auszuprobieren, selbst zu fotografieren. Aber was ist überhaupt High-Key und Low-Key?

Bevor ich aber versuche die Begrifflichkeiten zu erläutern, hier ein Beispiel welches in einer Gemeinschaftsarbeit mit -Lif- entstand – das Ziel Low- and High-Key in einem Photo (ohne Photoshop) darzustellen:

High- and Low-Key

High-Key-Fotografie, hier in diesem Fall die rechte Bildhälfte, zeichnet sich aus, dass gerade die hellen Farbtöne vorherrschen (Motiv sowohl Hintergrund) und dass das Bild überbelichtet wirkt. Haupteinsatzgebiet liegt in der Schwarzweißfotografie und bei Portraits und findet als eine Art Stilmittel häufig den Gebrauch. Die wichtigste Rolle hierbei spielt das Licht und eine entsprechende Einstellung an der Kamera, wie eine Überbelichtung von ein bis zwei Blendenstufen. Unterstützt mit der digitalen Bildbearbeitung erzielt auch ein Laie sehr schnell tolle Erfolge.

Durch diese High-Key-Technik gehen auf Grund der Überleuchtung Bilddetails verloren, das Gesicht wirkt durch diese Verfremdung sehr zerbrechlich und zart – die Schönheit wird hervorgehoben. Es ist aber darauf zu achten, dass sich der Hintergrund nicht mit dem Motiv verwäscht und dass die wichtigsten Konturen noch erkennbar bleiben.

Die Low-Key-Fotografie ist das genaue Gegenteil von der High-Key, wie ich es an hand der linken Bildhälfte (nicht sehr gelungen) darzustellen versuchte. Hier spielen die dunklen Farbtöne eine vorherrschende Rolle. Große Teile des Bildes bleiben dunkel und das Bild lebt durch starke Kontraste. Gezieltes Arbeiten mit Licht ist hier unumgänglich – dadurch wirkt ein Low-Key-Foto meist ehr mystisch, erotisch und auch geheimnisvoll. Gerade in der Aktfotografie hat diese Technik seinen Reiz, weil hier zum Beispiel die Körperform durch passende Licht- und Schattenspiele besonders hervorgehoben werden kann.

Soweit meine Erfahrungen zu diesem Thema. Ihr habt noch etwas hinzufügen? Ich freue mich über jeden Kommentar! :)

Ein Workshop über das Farbmanagement und ICC-Profile

Mahom schrieb in seinem Blog einen Artikel über ‘Farbmanagment, ICC-Profile und weitere Hexereien’ und machte auf einen sehr interessanten Workshop genau über dieses Thema aufmerksam:

Farbmanagement leicht gemacht

Frank Winkler greift hier für die Digitale Fotografie ein sehr wichtiges Thema auf. Unterteilt in 10 Lektionen in Form einer Präsentation spricht er alle wichtigen Punkte über das Farbmanagement sehr anschaulich und verständlich an.

Mahom stellte auch Fragen hierzu:  Wie seht ihr das mit dem Kalibrieren? Wichtig? Unwichtig? Egal?

Ich habe mich mit diesem Thema noch nie beschäftigt. Aber auch einfach, weil ich bisher noch kaum Digitale Bilder ausgedruckt oder andersweitig präsentiert habe. Vergangene Woche habe ich einen Schwung meiner Lieblingsbilder von 2008 auf 20×30 cm entwickeln lassen – ich bin vom Ergebnis und von den Farben sehr begeistert. Liegt vermutlich daran, dass das Display eines Apple Macbook Pro schon sehr sehr gut ist? Daher bin ich der Meinung, dass ich hier jetzt keine weitere Energie in das Farbmanagement stecken muss. Mein Fazit: Unwichtig!  :)

Und, wie seht Ihr es?

Selbstportraits – Wie machen die das nur?

Letzte Woche habe ich mal wieder verzweifelt versucht ein Selbstportrait von mir zu erstellen. Die Sonne erstrahlte das Wohnzimmer mit einem sanften Licht. Eine weiße Leinwand diente als Hintergrund. Erschwerend kam aber hinzu, dass ich meinen Fernauslöser nicht mehr finden kann. Es war sowieso schon unmöglich die Schärfe richtig einzustellen, aber ich versuchte es trotzdem mit einer Konstruktion den Bereich, wo ich meine Augen vermute per manuellen Focus scharfzustellen – aber die Ergebnisse zeigten, es ging völlig in die Hose (und sind auch nicht vorzeigbar). Auch war für eine höhere Blendeneinstellung das verfügbare Licht dann doch nicht ausreichend und blitzen wollte ich vermeiden. Fazit: Bei allen Bilder ist der Focus voll daneben.

Eine Idee habe ich jetzt noch, dies ohne eine fremde Hilfe umzusetzen… aber ich wollte jetzt erstmal Euch Fragen…

  • Habt ihr soetwas auch schon einmal versucht?
  • Konntet Ihr dabei zufriedenstellende Ergebnisse erreichen?
  • Welche Tricks habt ihr angewand?

“AF-Lichtchen” / Mattscheibe

Hallo,

ich bins mal wieder mit ner technischen Frage ;-)

Ich weiß leider nicht so genau, wie das heißt, was ich möchte aber ich beschreibs mal:

Ich hab ja eine EOS 400D, wenn man durch den Sucher guckt hab ich diese schönen AF-Meßfelder, die auch blinken wenn dort fokusiert wurde.

Nun hab ich aber das Problem, dass der mittlerste bzw. der drunter/rechts davon nicht mehr, bzw nur noch ganz ganz schwach leuchtet.

Woran könnte das liegen? Könnte man das durch das vorsichtige Reinigen mit einem Lenspen kaputt gemacht haben?

Falls ja, wie kann man das reparieren? Vermutlich ja lieber nicht alleine, sondern beim Fachhändler – also was genau machen?

Bei Canon einschicken? Oder Vorort zu einem Händler gehen? Was könnt ihr mir da so in Nürnberg empfehlen? Was wird sowas etwa kosten?

Schonmal Danke,

Alex

Tabletop Fotografie – Fotografiert wird was auf den Tisch kommt!

Ausgehend vom DSLR-Forum treffen sich einmal im Monat fotobegeisterte aus Nürnberg und Umgebung. In einer lockeren Runde von ungefähr 15 Mann (Frauenquote ist da leider bei null) wird über Bilder diskutiert, sich über die Technik ausgetauscht, aber auch in unregelmässigen Abständen Workshops abgehalten.

Vergangenen Mittwoch gab es wieder einen Workshop. Das Thema, das Claus vorstellte, war “Tabletop Fotografie – Fotografiert wird was auf den Tisch komm”. Freundlicherweise stellte mir Claus seine Präsentation und die Ergebnisse des Abends zur Verfügung, so dass dieser Artikel entstehen konnte.

Was ist Tabletop Fotografie?

  • Tabletop übersetzt aus dem englischen bedeutet Tischplatte, sprich Tischfotografie
  • Bezeichnung für einen Sonderfall der Stillleben-Fotografie
  • Gegenstände werden im einfachsten Fall auf einer Tischplatte, im semi-/professionellen Bereich auf speziellen Aufnahmetischen angeordnet
  • Neutrale Hintergründe (reinweiße, halbtransparente oder einfarbige)
  • Aufwändige Beleuchtungsvorrichtungen zur schattenfreien oder akzentuierten Ausleuchtung der Objekte
  • Die Tabletop-Fotografie spielt von jeher eine herausragende Rolle in der Produktfotografie und somit in der Werbung im weitesten Sinne

Was braucht man hierzu?

Im Wesentlichen gilt es das aufzunehmende Objekt in einer Hohlkehle zu platzieren, um eine störende Kante zu vermeiden.

  • Eine Hohlkehle ist die negative Ausrundung einer Kante.
  • In der Fotografie wird eine Hohlkehle verwendet, um Freisteller-Aufnahmen anzufertigen.
  • Der Hintergrund wird dabei rund geformt, so dass ein nahtloser Übergang von der Wand zum Boden möglich ist.
  • Störende Raumlinien werden dadurch vermieden.

Hierzu genügen einfachste Vorrichtungen, wie zum Beispiel ein gebogenes Blatt Papier, welches irgendwie befestigt wird: aus einem Tutorial von Elmar Baumann oder in größeren Maßstäben, wie dieses Bild zeigt: Aufnahme eines VW-Käfers in einer Halle (Quelle des Bildes, die Z23 Mietstudios in München-Garching).

Claus hatte für seinen Workshop etwas sehr praktisches dabei und zwar ein gesamtes Tabletop-Mini-Fotostudio in einem handlichen Koffer. Dieses “t&d proclick Mini-Fotostudio” beinhaltet alles, was man für diese Art von Fotografie benötigt (4 Tageslichtleuchten, 4 lichtkonzentrierende Reflektionsklappen, 20 verschiedenfarbige Hintergründe, eine Lightbox, eine Acrylplatte, ein Unterlichtsystem,…).

Ziemlich schnell hatte Claus dieses Mini-Studio aufgebaut und wir waren bereit für das erste Demo-Foto – eine Rakete, mit dem Ziel der Minimierung von starken Schlagschatten.

Rote Rakete, blauer einfarbiger Hintergrund, passende Beleuchtung – der Aufbau sah folgendermaßen aus:

tabletop - Rakete

Dank der Software konnte man die Veränderungen der Lichteinwirkung sofort vergleichen:

tabletop Rakete

Und hier ist das Ergebnis:

Die Rakete

Schon sehr beeindruckend das Ganze!

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Im zweiten Experiment zeigt uns Claus an hand eines Schachbretts, wie ein schwebender Effekt erzeugt werden kann.

Ein Schachbrett wird dabei in den Koffer gelegt, eine durchsichtige Acrylplatte deckte das Ganze ab und eine Figur wird entsprechend auf dieser Fläche platziert. Dies sah folgendermaßen aus:

Schwebender Effekt

Dank der Software konnte schnell verglichen werde, wie sich verschiedene Blendenstufen auf das Objekt auswirkten:

schwebender Effekt

Und hier ist das Ergebnis dazu:

springer

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Im letzten Experiment war das Ziel von Claus, eine stark glänzende Armbanduhr mit Hilfe einer horizontale Ebenenbeleuchtung Reflexionsarm abzulichten.

Hier wurde die Uhr auch von unten beleuchtet – dies sah folgendermaßen aus:

Die Uhr

Mit Hilfe der Software wurden einzelne Bilder verglichen und geprüft, wie stark die Reflexion bei unterschiedlichen Lichtsituationen ist:

vergleich Uhr

Und hier ist das Ergebnis dazu:

Die Armbanduhr

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Zum Einsatz kam eine Canon 40D mit einem Sigma 150mm F2,8 EX DG APO HSM IF MAKRO. Ein PC mit der Canon Digital Photo Professional Software und das t&d-proclick Mini-Fotostudio.

Leider kenne ich Claus noch nicht so gut, als dass ich viel über Ihn schreiben könnte. Seine Bilder sagen aber mehr aus als tausend Worte – man sieht einfach, dass er Spass am fotografieren hat. Auf seiner Seite www.fuerth-bay.de und auf seinem Fotocommunity-Profil könnt ihr weitere seiner Werke bestaunen.

Auch wenn es für mich persönlich reizlos ist, Objekte in dieser Form abzulichten hat es Claus mit dem Workshop geschafft, bei mir ein starkes Interesse zu erwecken. Ob und wann ich mir jetzt so einen praktischen Koffer anschaffen werde, kann ich noch nicht sage – mal abwarten. :D