HDR-Fotografie – Fotos besser als die Wirklichkeit?

Ein etwas provokanter Titel den Martin für seinen Vortrag bei seinem lokalen Fotoclub LFC wählte, aber der sogleich auch zum Nachdenken anregt.

Die Meinungen über HDR gehen stark auseinander. Ich hatte ebenfalls bereits schon einige Experimente mit dieser Bildbearbeitungstechnik gewagt. Schnell neigen die entstandenen Pixelmischungen zu Surrealismus. Gekonnt eingesetzt, wie unter anderem der Martin in seinen Beispielen zeigt, eröffnet sich diese Methode uns Fotografen völlig neue Möglichkeiten mit dem Umgang von schwierigen Lichtsituation.

Die gezeigten Beispiele und viel Hintergrundwissen zum Thema HDR/DRI findet ihr in den Vortragsunterlangen, die der Martin uns freundlicherweise als PDF und unter CC-BY auf seinem Blog frei zur Verfügung gestellt hat:

kleiner Vortrag über HDR-Fotografie frei Verfügbar (CC-BY)

Auf Tonemapping selbst greife ich sehr selten zurück, eher nutze ich die Möglichkeit per DRI dunkle Bereiche aufzuhellen und helle Bereiche abzudunkeln und das Notfalls auch auf Basis eines einzelnem RAWs. Ein Beispiel von meiner Seite wäre dieses Bild, es zeigt im Hintergrund die Zugspitze und im Vordergrund rechts diese Holzhütte, welche auf Grund des hohen Kontrastumfangs (von der Sonne angestrahlter schneebedeckter Berg) vollkommen Schwarz gewesen wäre.

Inspirationsquellen in Richtung Fashionfotografie

Gestern bloggte ich ja bereits über meine ersten Gehversuche in der Fashionfotografie, sprich das Fotografieren von Modells, in der die Mode und die Darstellung in einer entsprechenden Umgebung im Vordergrund steht. Heute möchte ich euch eine handvoll Internetseiten vorstellen, die ich gerne hin und wieder in Bezug auf Mode-, Fashion- und Peoplefotografie im Allgemeinen besuche.

* Als erstes möchte ich an dieser Stelle Feaverish Photography Blog nennen, den der Hendrik bereits am vergangenen Dienstag in seinem Blog hkfotografie.de als eine seiner Inspirationsquellen vorgestellt hatte. Aaron, der Fotograf hinter Feaverish Photography, stellt auf seinem Blog ausgewählte Werke anderer Fotografen vor und das ohne viel blahblah, sondern mit vielen großen Bildern die genau meinen Geschmack treffen! :)

* Eine Seite, die ich schon etwas länger kenne und öfters mal durchstöbere ist LOOKBOOK.nu. Menschen aus der Ganzen Welt könne sich da ein Profil anlegen und in Form von Bilder ihre Mode, so wie sie sie auf der Straße tragen, vorstellen. Die Technik hinter den Fotos ist eher schlicht und einfach, die Aussagekraft und Bildwirkung aber dennoch irgendwie enorm. Finde ich sehr cool! Ein Besuch mit etwas Zeit lohnt sich! :)

* Ebenfalls neuentdeckt habe ich Fuck Yeah, Fashion Photography. Dominik pickt sich von verschiedenen Mode- und Fashion-Seiten Bilder heraus und verlinkt diese über seinen Tumblr-Blog. Klasse und auch da finden sich viele interessante Inspirationen zu dieser Thematik.

* Kürzlich bin ich auf der Suche nach einem Online-Shop für Herrenmode auf der Internetseite von louissayn.de gelandet. Das besondere, neben den verschiedenen Produkten die dort angeboten werden gibt es auch die Möglichkeit (rechts oben neben ‘Produkte’), sich komplette Outfits anzeigen zu lassen – die fotografische Umsetzung/Qualität der dargestellten Bilder ist in meinen Augen sehr gelungen – Modefotografie vom Feinsten.

* Desweiteren darf der Fashion Photography Blog in keinem Feedreader fehlen, der sich für diese Richtung der Fotografie interessiert. Lesenwert!

* Geniale Bilder finden sich auch in den Online-Magazinen “photography magazine” und “A fashion magazin*” auf der Internetseite mooncruise*. Super gemacht!

Und dann gibt es noch zahlreiche Portfolios bekannter Fotografen, flickr und viele weitere Quellen… Diese Liste ließe sich sicherlich endlos fortsetzen… aber vielleicht kennst auch DU noch die eine oder andere Seite zum Thema Fashion- und Modefotografie die man unbedingt kennen sollte?

Erste Gehversuche in Richtung Fashionfotografie

Ich gebe es ja zu, ich stelle mich mit meinem Strobist-Equipment noch ziemlich ungeschickt an und meistens habe ich auch nie die volle Ausrüstung mit dabei, da ich irgendeine Kleinigkeit oft vergesse (das zum Glück jedoch immer seltener ;). Am liebsten nutze ich das bereits vorhandene Licht, manchmal helle ich zusätzlich mit einem Reflektor auf, immer öfter kommen allerdings ein oder mehrere Blitze dazu und dies in Verbindung mit Schirm oder andere Lichtformer. Dies alles in Kombination, Outdoor, Perfekt! Das gefällt mir… je mehr Gefühl ich für diese Geschichte entwickle, desto mehr Spass finde ich darin. Aber dennoch, wenn ich mir die Bilder im nach hinein betrachte, finde ich immer irgendwelche Punkte an denen ich noch stark an mir selbst arbeiten muss…

Dieses Jahr konzentrierte ich mich ein wenig auf dieses spannende vielseitige Genre der Fotografie – eine kleine Zusammenstellung an Bilder möchte ich nachfolgend vorstellen…

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Photowalk.de – DIE deutsche Photowalking Community

Chris und Stefan, die bereits seit 2 Jahren über www.photowalkingmunich.de erfolgreich und regelmässig in München Photowalks organisieren, starten nun durch, mit einer deutschlandweiten Photowalking Community: photowalk.de.

Ziel der beiden ist es, alle regionalen Photowalker aus dem deutschsprachigem Raum auf einer Plattform zusammen zu führen und natürlich ist es auch möglich, selbst einen Photowalk zu organisieren und dort anzumelden, der dann anschließend in einer einfach gehaltenen Übersicht erscheint.

Aktuell gibt es leider noch keine eingetragene Photowalks, aber die Seite steckt ja auch noch in den Kinderschuhen und ich bin mir sicher, dass sie sehr schnell und breit angenommen wird und man relativ bald, zumindest in den größeren Städten, Photowalks angeboten bekommt, an denen man sich spontan anschließen kann. Gemeinsam macht fotografieren nochmal soviel Spaß und außerdem steht ja sowieso das Treffen und Kennenlernen von gleich gesinnten im Vordergrund.

Für alle die an Photowalking im Raum Nürnberg interessiert sind, hierzu haben ich in Zusammenarbeit mit den Fotobrauer die Facebook Gruppe Photowalking Metropolregion Nürnberg gegründet. Schaut doch mal mit rein! :)

Bis zum nächsten Walk,
Olli

Intuitives fotografieren – Gradwanderung zwischen Reportagefotografie und Knipsen?

Mein Ziel beim Fotografieren ist es immer, den richtigen Moment einzufangen. Dabei gehe ich sehr intuitiv vor, aber wohl noch nicht intuitiv genug? Dies fiel mir mal wieder am gestrigen Tag auf, als ich durch die sehr sehenswerte Gemeinschaftsausstellung der Künstler bei “Offen auf AEG” hier in Nürnberg pirschte. Ich sehe ein Motiv, zwei Menschen stehen groß gestikulierend vor einem Gemälde und tauschen sich darüber aus… toll, dachte ich mir, Sucher ans Auge, Klick,… in dem Moment des Klicks drehte sich bereits eine Person nach rechts weg… Moment verpasst. So oder so ähnlich, geht es mir oft, dir auch? Der Moment ist doch unantastbar und nicht wiederholbar.

Zurück zu intuitives fotografieren,… fotografieren ohne darüber nachzudenken, wie man fotografiert? Knipsen? Schnappschuss? – Vermutlich… vermutlich denkt jeder sofort an das stumpfe wild darauf los knipsen. Etwas, was nichts mit der Fotografie zu tun hat bzw. nur zufällig das eine oder andere vorzeigbare Bild entsteht?

Ich kenne Fotografen, die sich in Geduld üben. Die sich für das optimale Motiv auch wirklich viel Zeit nehmen und auf die richtige Situation warten. Das fertige Bild befindet sich bereits im Kopf, es zählt jetzt nur noch abzuwarten, bis die zufällige Konstellation an Menschen vor dem eigentlich Motiv perfekt ist, auch wenn man dazu 4 Stunden investiert. Irgendwann macht es klick und das Bild ist der Vorstellung entsprechend im Kasten.

Zu diesen Menschen gehöre ich nicht. Naja, obwohl… es kommt natürlich ganz auf die Umstände darauf an. Schon einige male hatte ich eine Szenerie im Kopf, mit einer Vorstellung, wie diese bei einem Sonnenaufgang oder so aussieht… wartete 12 Stunde darauf, schlief dabei im Auto, nur um dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein – um dann letztendlich anhand fehlender Brennweite dann doch zu scheitern… so ein anständiges Tele ist aber auch sackteuer. Aber Landschaftsfotografie ist ja dann doch noch mal ein Thema für sich! :)

Intuitives fotografieren, in der Reportagefotografie meiner Meinung nach unverzichtbar. Die Gabe zu haben, eine Situation schnell erfassen zu können und dann aus dem Bauch heraus zu fotografieren, ohne sich Gedanken über die Technik, den Bildaufbau, dem Licht zu machen. Den Moment authentisch und real festzuhalten, ohne ihn zu erzwingen, ohne ihn zu beeinflussen, ohne ihn zu zerstören und gleichzeitig noch das vorhandene Licht zu nutzen, ohne es “Tod zu blitzen”… Stell sich mal jemand eine Hochzeit vor, an der der Fotograf den ganzen Tag nichts anderes macht, als die Gäste und das Brautpaar herum zu dirigieren… da habe ich schon die eine oder andere unglaubliche Geschichte gehört.

Gestern bei “Offen auf AEG” wurde es mir wieder bewusst, wie intuitiv ich beim Fotografieren vorgehe. Gemeinsam mit einem Freund erforschte ich 7 Stunden lang das Gelände. Axel hat überhaupt nichts mit Fotografie am Hut wollte aber doch immer wieder meine Bilder am Display sehen, was ich denn dieses mal wieder entdeckt hatte. Er war jedes mal auf neue verwundert, welche Motive ich wie festhielt, wie ich diese Details überhaupt so schnell erfassen kann? – Durch das fotografieren lernt man das Sehen, man achtet auf Details, die vielen andere Verborgen bleiben. Bei gemeinsame Photowalks stelle ich immer wieder fest, wie viele Details es doch gibt, die einem selbst noch verborgen bleiben.

Besonders verwundert fragte mich Axel, warum ich nicht auf das Display gucke, um zu sehen, ob das Bild etwas geworden ist? Verdutzt antwortete ich ein kurzes “Wozu?!” – in diesem Moment fing ich das Nachdenken an, was auch der Anstoss dieses Textes ist… er meinte, ob ich denn nicht wissen möchte, wie das Bild aussieht? – Ich erklärte ihm, dass ich bereits in dem Moment, als ich das Motiv sah wusste, wie das Bild aussehen wird… dazu muss ich nicht erst auf mein Display der Kamera gucken, zumal ich das Bild das ich zu diesem Motiv im Kopf habe, sowieso noch im Computer entsprechend aufbereiten muss. Ein Vorgehen, was schon immer völlig intuitiv in mir verankert ist…

Danach war es ein wenig vorbei mit meiner Intuition… ich achtete darauf, wie ich selbst an die Sache rangehe. Zum Beispiel fiel mir auf, dass ich ohne darüber Nachzudenken automatisch die ISO und die Blende an die Umgebung und deren Lichtverhältnisse anpasst. Ich betrat eine dunklere Halle, zwei Handgriffe und die ISO war auf 400 gestellt. Aber es kommt darauf an, welches Objektiv ich gerade nutze… zum Beispiel sehe ich die Welt mit ganz anderen Auge, wenn ich mit einem Ultraweitwinkel unterwegs bin. Mit einer 100mm Festbrennweite achte ich dagegen auf ganz andere Details und das rein intuitiv. Auch mache ich mir keinerlei Gedanken über den Bildaufbau… ich sehe etwas, das finde ich schön, das möchte ich so festhalten… 2 Handgriffe, Blende leicht geöffnet, Klick. Eine Sache von Sekunden.

Gestern entstanden in den 7 Stunden 217 Bilder. Eigentlich nicht viel… ca. 50 davon waren tatsächlich einfach nur geknipse… bereits beim Klick wusste ich, das Bild ist für die Tonne. Weitere 50 sind Duplikate von einem Motiv, sprich Bilder, mit einem leicht geänderten Blickwinkel oder Schärfeverlauf etc. So um die 10 Bilder sind technisch total daneben.. ISO 1600 bei Blende 4 kommt im Sonnenlicht nicht so gut, vermittelt eher das Gefühl eines atomaren Anschlages, da hatte schlichtweg meine Intuition versagt. :) Aber dennoch blieben ca. 100 Bilder übrig, dir mir persönlich gut gefallen und da ist es mir dann auch egal, was andere dazu sagen.

Kreativität, Spontanität, Intuition… das sind meiner Meinung nach einer der wichtigsten Elemente in der Fotografie und das nicht nur in der Reportagefotografie, sondern in allen Bereichen… zumindest, wenn man keinen 0815-brei produzieren will. :) Was ist für dich wichtig?

Wer liest eigentlich so viel Text? Habe immer das Gefühl, dass sich niemand die Mühe macht ‘zu lesen’! Zumal auch immer so wenig kommentiert wird! *motz :o)